Unser hektischer Lebensstil macht es der Entspannung nicht leicht. Wie können uns das vegetative Nervensystem und Rituale im Alltag bei der Suche nach Ausgewogenheit unterstützen?

Was wir vom Vagusnerv lernen können  

• Er ist der Zentralnerv des Parasympathikus und sorgt daher für Ruhe und Erholung.
  Mit unserem Gehirn sowie nahezu allen inneren Organen verbunden erstreckt er sich über  große Teile des Körpers. Dabei wäre grundsätzlich Entspannung in jeder Körperregion möglich.  
• Wir denken, dass das Gehirn unseren Körper steuert. Doch im Vagusnerv sind im Nachrichtenfluss über 80 % aufsteigende Fasern. D.h. vor allem gehen die Informationen vom Körper aus und werden dann im Gehirn verarbeitet. Dies ist ein Hinweis darauf, wie wichtig unsere Körperwahrnehmungen sind, um dann im Gehirn zu den richtigen Erkenntnissen zu kommen.
• Wenn der Vagusnerv den ganzen Körper verbindet, kommen positive Reize in einer Körperregion dem ganzen Körper zugute.
• Unser Nervensystem sucht ständig die Ausgewogenheit und ist auch auf Entspannung ausgerichtet. Wo immer das gelingt, wird diese Ausgeglichenheit an die anderen Systeme weitergeleitet: zu dem Hormonsystem mit der Psyche sowie dem Immunsystem. So ist die Betrachtung der Psychoneuroimmunologie so wichtig.  

Anregungen für den Alltag

Der Vagusnerv tut viel Gutes für uns. Wir können Gutes für ihn tun, indem wir:

• singen,
• lachen,
• bewusst
• länger ausatmen
• mit kaltem Wasser in Berührung kommen

Diese kleinen, leicht umsetzbaren Übungen helfen erst recht, wenn wir seelisch angespannt sind. Denn dann helfen weitere Gedankenkreise und gute Vorsätze oft nicht. Über den körperlichen Ruheimpuls kann sich dann auch die Seele entspannen, denn in diesem Moment zeige ich mir: Ich bin sicher.

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