C - Chancen für unsere Gesundheit

Diesmal:
Das Leben ist mehr als die Bekämpfung von Schwierigkeiten

Wir fragen Menschen im Gesundheitshaus, was Sie sich wünschen. Würden wir fragen, was ihnen fehlt, läge die ganze Aufmerksamkeit auf der Beschreibung und Bekämpfung des Symptoms. Es wäre die Chance verspielt, über das Symptom hinauszuschauen. Wir wünschen den Ratsuchenden mehr, als die noch so bedrückenden Symptome loszuwerden. So fragen wir weiter: Und wenn das Symptom weg ist, was ist dann eher, mehr, wieder … möglich? Was wünschen Sie sich insgesamt für Ihr Leben? Wäre die Situation ein Anlass eine Weiche neu zu stellen oder an einer Weggabelung eine Entscheidung zu fällen, um einen guten Weg verfolgen zu können?

 

Gerade weil wir das Leid der bedrückenden Erkrankung ernstnehmen, laden wir nicht ein, es frontal zu bekämpfen (und damit unseren Gegner zu trainieren). Vielmehr gehen wir mal um das Symptom herum, kreisen es ein, schauen, was dahintersteht – für das uns bislang die Beschwerden die Sicht verstellt haben. Bei dieser Ortsbegehung des Lebensumfeldes nehmen wir ein Stück Abstand aus der Verbissenheit und dem Kräfteverschleiß, den der Kampf gegen die Beschwerden bewirkt hat.

 

Der Extrembergsteiger Alexander Huber sagt: „In die Berge zu gehen ist dann richtig verstanden, wenn ich als eine Auseinandersetzung mit uns selbst begreife. Es geht darum, mit einem schönen Erlebnis nach Hause zu kommen. Mit oder ohne Gipfel ist dabei völlig egal.“

 

Auch wenn sich in uns etwas sträubt, weil wir doch erfolgsorientiert und gipfelfixiert unterwegs sind – es wäre mal ein Versuch wert, unsere Fragestellung weiter zu spannen. Nicht nur: wie löse ich meine momentanen Probleme? Vielmehr: Was will ich mit meinem Leben Wertvolles anfangen?

Mit dieser Ausrichtung kommen wir aus der Enge auf ein weites Terrain der Lebensfreude, in der wir manches bisher Übersehene entdecken – wie mit dieser Solartaschenlampe, die mich erinnert, dass die Sonne auch dann da ist, wenn ich sie gerade nicht sehe, weil Beschwerden etwas verdunkeln.

 

Wenn wir stets auf das ausgerichtet sind, was erst noch in Ordnung gebracht werden muss, bringen wir uns um die Grundstimmung, dass wir und unser Leben grundsätzlich so sein darf wie es ist.